MPC- und VdM-Mitglieder des RK Mitte besuchen Müllheizkraftwerk (MHKW) der Mainova AG in Frankfurt/Main

Aus Müll wird Strom

Woher soll der ganze Strom für die vielen von der Politik geforderten Elektroautos kommen? Windkraft und Sonnenenergie alleine werden wohl nicht reichen. Doch es gibt noch weitere Alternativen: Aus unserem Müll kann umweltschonend Elektrizität sowie Wärme hergestellt werden. Wie das genau funktioniert, haben sich die MPC- und VdM-Mitglieder des Regionalkreises Mitte im Müllheizkraftwerk (MHKW) der Mainova AG in Frankfurt/Main angeschaut.

Nach einem sehr informativen theoretischen Vortrag und der Sicherheitseinweisung von Manfred Winkler, dem Kraftwerksführer, ging es dann direkt ins MHKW. Höhenangst und Herzschrittmacher waren nicht erlaubt, dafür musste man gut zu Fuß sein. Von der Anlieferung des Mülls aus den – von Herrn Winkler liebevoll genannten – Sammelfahrzeugen über die Verbrennung bis hin zu den Generatoren für die Stromerzeugung durften wir alles besichtigen. Der riesige Müllbunker war weniger geruchsintensiv als befürchtet, das Sichtfenster in die Brennkammer glich einem Blick in den Höllenschlund und die enorm leistungsstarken Generatoren liefen überraschenderweise völlig vibrationsfrei.

525.000 Tonnen Müll werden jährlich im MHKW verbrannt und ersetzen so 175.000 Tonnen Steinkohle. 4 Tonnen Müll entsprechen ca. 1 Tonne Erdöl. Der Energiegehalt des Restmülls stammt zu 50 bis 60 Prozent aus sogenanntem biogenen Anteil (d.h. dass das CO2 bereits während des Wachstums durch Photosynthese gebunden wurde) und ist somit CO2-neutral. Selbst die Verbrennungsrückstände werden in einer Schlackeaufbereitungsanlage nochmals säuberlich getrennt und weiterverwendet. Dieses Kraftwerk ist eine der modernsten Anlagen Deutschlands und beispielgebend in seiner Umweltbilanz.

Doch Mainova produziert nicht nur Strom und Wärme, sondern unterhält auch 50 Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge im Raum Rhein-Main. Bedauerlicherweise werden diese jedoch viel zu wenig genutzt, obwohl sie für den Anwender kostenlos sind. Auch ist das zukunftsorientierte Unternehmen an dem Carsharing-Anbieter book-n-drive beteiligt und investiert in regenerative Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik- und Onshore-Wind-Parks.

Im Anschluss an die kräftezehrende, aber hochinteressante Führung wurden die Teilnehmer noch mit hessischer Kartoffelsuppe mit Würstchen sowie Kaltgetränken verwöhnt. Dank gebührt besonders dem MPC-Mitglied Uwe Berlinghoff, Bereichsleiter Konzernkommunikation der Mainova AG, für seine tatkräftige Unterstützung bei der Organisation dieser Veranstaltung.

Eva M. Uebel

Fotos:

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