MPC-West besucht Classic Days auf Schloss Dyck

Zu fröhlich, um aufzugeben

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Das Original heißt „Goodwood Festival of Speed“, findet seit 1993 jeweils an einem verlängerten Sommer-Wochenende im Park des motorsportverrückten Charles Henry Gordon-Lennos, Earl of March and Kinrara, in Goodwood House in der südenglischen Gemeinde Chichester statt und lockte außer Rennfahrzeugen jeder Art allein im vorigen Jahr 180.000 (!) Besucher an.

Das deutsche Pendant zur britischen Kult-Veranstaltung heißt „Classic Days“, fand Anfang August (zum zwölften Mal) auf dem Gelände von Schloss Dyck, einem fast tausend Jahre altem Wasserschloss in der Gemeinde Jüchen zwischen Neuss, Mönchengladbach und Grevenbroich statt und war trotz des zeitweise englischen Wetters Ziel für etwa 40.000 Besucher, darunter auch eine kleine Schar ausdauernder MPC-Mitglieder vom Regionalkreis West, eskortiert vom eigens angereisten Bundes-Chef Ulrich Nies.

Lange Monate verharrte ausgerechnet der mitgliederstärkste Regionalkreis in einer Art Wachkoma: Zu fröhlich, um aufzugeben, zu passiv, um in die Gänge zu kommen. Jetzt machte das bei der letzten Mitgliedersammlung inthronisierte „Dreigestirn“ (Jürgen Book, Detlev Brandenburg und Jürgen Stolze) mit der Einladung zu den „Classic Days“ einen vielversprechenden Neuanfang im Westkreis-Clubleben.

Während sich das Spektakel in Goodwood mit dem Titel „Festival of Speed“ (FoS) bescheidet, erklären sich die Classic Days etwas ausführlicher, sie nennen sich im Untertitel zusätzlich noch „Trips Memorial“ und „Klassiker- und Motorfestival“ – was aber immer noch nur einen Teil der Drei-Tage-Show bezeichnet. Denn schließlich gibt es hier unter anderem ein eigenes Auktionszelt, in dem etwa 70 Oldtimer um neue Besitzer ersuchen; verschiedene Marken-Clubs nutzen den Termin für ein Club-Treffen; die Orangerie-Halbinsel am Schloss präsentiert sich als Museum für „Automobile Kulturgeschichte“; Besitzer von historischen Campingfahrzeugen zeigen live „Nostalgic Journeys“; in einem von mehreren Fahrerlagern werden „Racing Legends“ präsentiert (mit Walter Röhrl und Christian Geistdörfer als Autogramm-Spender); die Wolfsburger „Autostadt“ stellt ausgewählte Exponate zur Schau; Ford-Deutschland überließ guten Freunden einige Museumsstücke für die nicht allzu lange Anfahrt von Köln; Maserati zeigt erstmals in Deutschland sein neues GranCabrio und die Besitzer von mobilen Imbißbuden machen überall im Park ihr Geschäft der Saison.

Für die wissenshungrigen MPC-Mitglieder gab es drei besondere Schmankerl: eine informative Begrüßung durch Schloss-Dyck-Pressemann Norbert Freiberg (der Erlös der Classic Days dient dem Erhalt des Schlosses), ein launiges „Good Morning“ durch Jaguar-Classic-Sprecher Tim Bergmann und ein herzliches „Wellcome“ von Jeffrey Scott, vielen Kollegen noch gut bekannt aus seiner Tätigkeit bei Lexus, Jaguar und Aston Martin. Er machte sich als Maserati-Händler in Wuppertal selbständig und freute sich an diesem Sonntagmorgen gemeinsam mit seiner Frau herzlich und humorvoll über unseren Besuch.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Classic Days sind ein für Fans sehenswertes und zudem unüberhörbares Spektakel, wenn auf der abgesperrten Straße durch den Park alte, ganz alte und noch nicht so ganz alte Boliden ihre Runden (mit amtlich limitierter Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h) ziehen. Vermutlicher Sieger auf der nach oben offenen Dezibel-Skala: ein 16-Zylinder Audi Typ C aus dem Jahre 1936 mit etwa 520 PS.

Paradox: Wer auf Schloss Dyck Autos sehen will, muss gut zu Fuß sein. Die Besucher-Parkplätze liegen weit außerhalb des Ausstellungsgeländes, lange Fußmärsche über zum Teil bucklige, nasse, verschlammte Wege sind die Folge. Die Shuttle-Busse (trotz praller Sonne ohne Klimaanlage, ohne zu öffnende Fenster, aber mit riesigen Scheiben) fahren vom Parkplatz bis zur Kasse gut und gerne 20 Minuten, aber auch danach noch liegen lange Wege vor fußlahmen Besuchern wie mich.

Nachdem ich zuvor tage- und seitenlang nur über den Diesel-Skandal und seine Abgasmanipulationen gelesen hatte, fiel mir bei den Classic Days dies auf: Über die unglaublichen Stinkereien, die die hier so angehimmelten Oldies verursachen, regt sich kein Besucher auf.

Fazit für die Regionalkreis-West-Gruppe: Wir freuen uns aufs nächste vom „Dreigestirn“ organisierte Treff namens „Tucker-Tour“ Anfang Oktober im Münsterland.

Gernot Röthig

Fotos:
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