Regionalkreis Nordost/Berlin

Der MPC im BMW-Motorradwerk in Spandau

Von Norbert Gisder

Es ist mehr als ein Motor zwischen den Schenkeln: Motorradfahren verkörpert einen Stil, zu leben, Freizeit zu gestalten und Freiheit zu genießen, wie das in dieser Form mit keiner zweiten Art der Mobilität verbunden ist. Wenn Hermann Bohrer spricht, wird das dem Zuhörer glasklar. Der Chef des Spandauer BMW-Motorradwerkes ist dabei nicht nur ein Enthusiast, der die eigene Begeisterung gut vermittelt - nein! Der Motorradfahrer aus Passion ist zugleich ein Kenner des Weltmarktes. 

So viel Charisma hat Folgen: Mehr als jedes 5. Motorrad über 500 Kubikzentimeter Hubraum wird weltweit unter dem BMW-Label verkauft. Und: Aus dem Spandauer Werk wird die Produktion weltweit gesteuert. Märkte rund um den Globus werden von BMW und Hermann Bohrers Truppe erfolgreich angeführt - und das auf einem Markt, der bei weitem schwieriger als der der vierrädrigen Konkurrenz im Mobilitäts-Zirkus ist. Denn das Motorrad ist eben kein "must have", sondern ein "nice to have" - ein Luxus, eine Freude, eine Lebenslust, bei BMW befeuert mit reichlich PS und dem angesagtesten Styling der Branche.

So viel Kunst, die bei BMW tatsächlich vom Können der Ingenieure und Designer herrührt, bewegt: Obwohl sich die Zahl der Motorrradführerschein-Neulinge in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland halbiert hat, ist die Zahl der mit BMW-Signet verkauften Motorräder steil angestiegen.

Doch der Erfolg erfordert auch gute Bremsen: 200 hoch qualifizierte Experten im Spandauer Motorradwerk wissen das besser als die meisten anderen. Sie produzieren für den gesamten Weltmarkt Qualitäts-Bremsscheiben: 25.000 Stück - jeden Tag!

Dem Leader dieser gigantischen Produktionsmaschine merkt man den Stolz an, den er verspürt, während er erzählt. Und trotzdem ist bei aller Eloquenz diese Bescheidenheit, mit der Hermann Bohrer große Zahlen und Bilder in den Raum malt, während er vorträgt. Bohrer zieht die Zuhörer in den Bannkreis einer Kultur der Mobilität, von der die meisten Menschen nur das sonore Tönen der großen Motoren wahrnehmen, wenn die Enthusiasten auf ihren Bikes durch die Straßen ziehen - immer mit einem gerüttelten Maß an Überlegenheit zwischen den Schenkeln. 

Als Gastgeber des Regionalkreises Berlin/Nordost des MPC zeigte der BMW-Chef am 30. Mai 2012 noch mehr: Seinen Werks-Guide und Standortmanager Achim Diesing ließ Hermann Bohrer vor den Gästen eine Führung durch das Motorradwerk am Juliusturm in Spandau veranstalten, die einen guten Überblick über Stand und Entwicklung der Motorradproduktion in aller Welt vermittelte.

Das Imperium hat seinen Chef zu einem nahezu ständig Reisenden gemacht. Und doch zu einem glücklichen Menschen. Auch das sieht man Hermann Bohrer an, während seine Mannschaft das Werk zeigt und er Details erklärt, die er selbst gestaltet oder umgestaltet hat, seitdem er es führt.

BMW, die Weltmarke, und Hermann Bohrer, der (56-jährige) Haudegen der weltbesten Motorenprodukte auf zwei Rädern - in Spandau zur Symbiose geworden: Seit dem 10. März 1975 ist der Chef "im Job". Anfangs als Mechaniker für Serie, später in Goodwood, Südengland, seit sechs Jahren als Spiritus rector des Spandauer Motorradwerkes - mit weltweiter Strahlkraft.

Hunderttausenden Motorradfahrern in aller Welt sei - nach Werksschau und einem spannenden Tag am Juliusturm - versprochen: BMW hält noch so manche Überraschung für Biker bereit. Der einstige Hühnerschreck "Moped" ist unter dem weißblauen Label zur Hightech-Schmiede geworden, die Menschen in aller Welt begeistert. Und Hermann Bohrer hört nicht auf, dicke Bretter zu bohren ... so viele Geheimnisse werden in Spandau gehütet, dass auch den MPC-Journalisten das Fotografieren im Werk selbst verboten worden ist. Schade? Kann sein. Dafür dürfen wir alle uns mehr denn je auf die zukünftigen Produkte freuen, die in Hermann Bohrers "Geheimlabors" für die ganze Welt des Big-Biking entwickelt werden.

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